Viele Paare, die mittels künstlicher Befruchtung ein Kind bekommen haben, machen sich Gedanken, ob und wenn ja wann und wie sie Ihren Kindern die Hintergründe über Ihre Entstehung erklären sollen.
Eine Studie der Universität Cambridge hat sich mit dieser Frage beschäftigt. Das britische Forschungsteam untersuchte den Prozess der Aufklärung von Kindern über die eigene Entstehung durch künstliche Befruchtung mit Spendersamen. Dazu wurden 23 Mütter und 15 Väter interviewt, die ihre 7-jährigen Kinder über die Art ihrer Konzeption aufklärten. Zudem wurden 12 dieser Kinder dazu befragt, was sie verstanden hatten und wie sie sich in Bezug auf die Befruchtung mit Spendersamen fühlten.
Die Mehrheit aller Familien hatten ihre Kinder im Alter von 4 Jahren über Ihre Herkunft aufgeklärt. Meistens erfolgte diese Aufklärung durch die Mütter der Kinder. Obwohl einige Eltern Bedenken hinsichtlich der Aufklärung äußerten, hatte die Mehrheit keine Schwierigkeiten dabei. Keines der Kinder reagierte negativ auf die Aufklärung. Es zeigte sich jedoch, dass die 7-jährigen die Zusammenhänge oft nicht wirklich verstanden, obwohl ihre Eltern den Aufklärungs-Prozess bereits im Alter von vier Jahren begonnen hatten. So gaben die Kinder teilweise recht abenteuerlich-humorvolle Erklärungen zu Protokoll, wie z.B. die Aussage „Papa hatte keine Kaulquappen mehr“.
Es bleibt also festzuhalten, dass, entgegen der Besorgnis vieler Eltern, die Aufklärung meist unproblematisch verläuft und die Kinder ganz neutral auf die Offenlegung der Hintergründe Ihrer Zeugung reagieren.
Quelle: Blake, L.; Casey, P.; Readings, J.; Jadva, V.; Golombok, S. (2010) ‘Daddy ran out of tadpoles’: how parents tell their children that they are donor conceived, and what their 7-year-olds understand. Human Reproduction 25 (10), S. 2527-2534. doi: 10.1093/humrep/deq208